Wendepunkt im Seminar über die Agenda 2030 erreicht: die monistische Weltauffassung

Am vergangenen Montag, den 8. Mai, hat die dritte Sitzung des Seminars über die Agenda 2030 und die philosophische Begründung des Weltstaates stattgefunden. Inhalt der Sitzung war die Fortsetzung der Darstellung der Theorie des ‚ich verstehe‘, die in den Lektionen 4-6 des Handbuchs Philosophie für alle dargestellt wird. Insbesondere ist die monistische Auffassung der Einheit zwischen Mensch und Natur im Ganzen des Seins als die richtige Perspektive, aus der die Welt zu betrachten ist, erläutert worden.

Von dieser Perspektive aus lässt sich gut nachvollziehen, aus welchem Grund der Mensch wahrheitsfähig ist, was im ersten Teil der Theorie des ‚ich verstehe‘ begründet wurde (2. Seminarsitzung). Der Mensch ist wahrheitsfähig, das das Objekt, das er erkennen möchte, also die Natur, nichts Anderes ist als er selbst als Subjekt. Beides sind Vernunft bzw. Logik, mit einem Unterschied in der Quantität des Bewusstseinsgrades, aber nicht in der Qualität. Der Mensch ist Vernunft bzw. Logik in einer selbstbewussten Form, während die Natur bis zum Tier ist Vernunft bzw. Logik in einer nicht-bewussten Form. Das Tier ist bewusste Vernunft, doch scheint es nichtselbstbewusst zu sein, also nicht von seinem Bewusstsein bewusst.

Es entsteht dadurch eine evolutive, auf Entwicklung basierte Weltauffassung, nach der der Mensch die Spitze dieser Entwicklung (bisher) ist. Die Wahrheitsfähigkeit des Menschen ist also darin begründet, dass im Wissen, in der  Erkenntnis, die Natur über den Mensch erkennt sich selbst. Dieser Begriff kann man auch so erklären: Die der Natur zugrunde liegende Vernunft bzw. Logik wird von sich selbst im Menschen bewusst.

Es wurde viel darüber diskutiert, da es heute eher eine dualistische, auf Trennung von Mensch und Natur basierte Weltauffassung herrscht, die zu einer eh skeptischen bzw. relativistischen Auffassung der Erkenntnis kommt. Dabei wurde auch den Unterschied zwischen Verstand – rechnerisch und trennend – und Vernunft, die dagegen ganzheitlich und zusammenfügend ist, erklärt.

Seitens der Studierenden wurde angemerkt, dass die Verwendung des Wortes ‚Vernunft‘ verwirrend sei, da die Vernunft für den Menschen in Frage kommt aber nicht so sehr für die Natur.

Bei der kommenden Sitzung, am 22. Mai, werden wir den Begriff von Vernunft bzw. Logik, sowohl im Menschen als auch in der Natur, vertiefen. Dabei werden wir auch begründen, wie aus diesem Begriff eine Art neue Religion entsteht, die keine dogmatische, sondern eine rationale ist und deshalb mit der Philosophie zusammenfällt.

Die Audiodateien der 3. Sitzung ist unter diesem Link herunterzuladen:

https://www.dropbox.com/sh/vslm7zcl3rv2nmg/AAAMRICVpglsf9OeDRhaGQ7Za?dl=0

(Dr. Marco de Angelis)