Grundinhalt der vierten und fünften Sitzung des Seminars “Die philosophische Identität Europas“

Hiermit fasse ich zusammen, was wir bei den letzten zwei Sitzungen am 1. und 2. Juni 2016 durchgenommen haben und danach gebe ich einige Hinweise darauf, wie wir weitergehen werden.

Sitzung von Mittwoch den 1. Juni 2016

Es wurden die Lektionen 5 und 6 des Buchs Philosophie für Alle. Manifest für ein philosophisches Europa erläutert.

Beide Lektionen vervollständigen die Theorie des „Ich verstehe“, die schon in der Lektion 4 (3. Sitzung) behandelt wurde. Nachdem in der Lektion 4 begründet wurde, aus welchem Grund wir die Wahrheit erkennen können, beschäftigten wir uns in der Lektion 5 mit der weiteren Frage, wie es überhaupt dazu kommt, dass wir Menschen „wahrheitsfähig“ sind. Dies wurde mit dem Begriff der Vernunft als Bindeglied, Vermittlung zwischen Subjekt und Objekt, Mensch und Natur, Geist und Materie erklärt. Die ausführliche Behandlung dieser Frage sowie die entsprechenden Texte werden auf dieser Website www.phileuropa.de, Rubrik Lehre, wie alle anderen Lektionen auch, veröffentlicht.

Link: http://www.phileuropa.de/lehre/

In der Lektion 6 wurde dann im zweiten Teil der Unterrichtsstunde die weitere und letzte Frage der Theorie des „Ich verstehe“ behandelt, d.h. die Perspektive des logischen Monismus als richtige Weltauffassung anstelle der immer noch heute weit verbreiteten Auffassung des Dualismus.

Die Weltauffassung des logischen Monismus gründet sich auf der Präsenz der Vernunft (Kategorien) sowohl in der Natur (in einer unbewussten Form) als auch im Menschen (in bewusster Form) und somit erkennt die Vernunft als das Absolute, das sich zuerst als Materie (Natur) dann als Geist (Mensch) entwickelt.

Diese Erkenntnis schließt die Theorie des „Ich verstehe“ ab.

Sitzung von Donnerstag den 2. Juni 2016

In der Sitzung Nummer 5 wurde die eben begründete absolute Vernunft anhand von Hegels Wissenschaft der Logik in ihren Hauptprinzipien dargestellt.

Das Hauptmerkmal der absoluten Vernunft ist die Kreativität, die sich nach dem dialektischen Rhythmus der Aufhebung entfaltet.

Diese Kreativität ist das Wesen des Absoluten und, da die Vernunft das Wesen der Menschen ist, ist sie auch das Wesen aller Menschen. Alle Menschen tragen in sich das Absolute als eigenes Wesen, alle Menschen sind potentiell kreativ, und besitzen alle die Merkmale, die nach der religiösen Tradition die Merkmale von Gott sind. Strenggenommen sind alle Menschen in ihrem universellen Wesen, in dem also, was sie gemeinsam haben und nicht in dem, was sie unterschiedlich macht, Gott.

Mehr dazu an gleichem Link wie oben, wo der Text der Lektion 7 veröffentlicht wurde.

Ausblick auf die nächsten Sitzungen

In den folgenden 2 offiziellen Sitzungen (15. und 29. Juni) werden wir die ethischen und politischen Schlüsse aus dieser idealistisch-dialektischen Weltauffassung ziehen und somit zur Erkenntnis gelangen, welche die philosophische Identität von uns Europäern eigentlich ist.

(Dr. Marco de Angelis)

PS. Unsere Websiten:

http://www.phileuropa.de/ (Zentrum für Europäische Philosophie – Deutsch)
http://www.cdfe.it/ (Centro di Filosofia Europea – italiano)
http://www.filosofia-urbino.org/ (Seminartätigkeit in Urbino, Italien)
http://www.robert-wallace-in-italy.it/ (Website über den philosophischen Kongress Die Überwindung des Skeptizismuns und des Nihilismus bei Plato und Hegel)

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